Für alle, die sich für Technik interessieren

Etwa ein Jahr vor der Abreise begannen wir zu überlegen, was wir für so eine Reise überhaupt brauchen: Vielleicht ein Solarpanel für Strom, damit wir eine Kühltruhe anschliessen können? Ein GPS natürlich, damit wir uns nicht verirren. Und vielleicht ein Satellitentelefon für den Notfall, da Louis alles in die Hände nimmt, was kriechen kann...

Wir begannen also, das Internet nach Infos zu durchforsten. Da findet man ja alles. Aber vor lauter Informationen ist es manchmal schwierig, die richtigen Seiten zu finden. Dankbar sind Webseiten von Personen, die ebenfalls reisen. Deshalb geben auch wir gerne weiter, wie wir uns organisiert und ausgerüstet haben.

Die grösste Anschaffung war der Zeltanhänger. Wir haben ihn mit einem zweiten Bett ausgestattet und auch sonst noch das eine oder andere angepasst: Pimp your 3Dog.

Und hier ein paar weitere Dinge, die jemand interessieren könnte: 2. Batterie fürs Auto, die Packliste und die Liste für die Werkzeuge und Ersatzteile. Ein weiteres Thema sind die Pneus, die auf den Naturstrassen in Australien stark beansprucht werden, sowie der Luftdruck in den Pneus.

Solarpanel

Zwei Solar-Panels versorgen uns mit Strom. Die Panels sind mit Scharnieren aneinander geschraubt. So lassen sie sich wie ein Koffer einfach verstauen und wenn wir das Zelt aufstellen, müssen wir nur das Kabel einstecken und die Panels an die Sonne stellen.

Es sind zwei 50-W-Panels. Sie liefern etwa 70 Watt bei Sonne. Das reicht locker für die Kühlbox (Engel MR 040), die, wenn der Kompressor gerade läuft, etwa 30 Watt verbraucht. Zusammen mit der 110-Ah-Batterie kann es auch mal 2-3 Tage bewölkt sein.

Solche "Solarkoffer" kann man kaufen. Mit dem Nachteil, dass der Regler direkt darin verbaut ist. Dieser sollte aber wissen, wie warm die Batterie ist. Wir haben den Koffer deshalb selber gebastelt und den Regler im Anhänger bei der Batterie eingebaut.

Gehäuse sprayen Steckdosen

Für die Techniker: Das Panel hat eine Nennspannung von 18,2 V. Der PWM-Regler passt die Spannung auf die typisch 13,7 V Ladespannung für die Batterie an. Alles zwischen 13,7 V und 18,2 V wird also im Regler vernichtet. Effizienter wäre vielleicht ein MPPT-Regler, der die Spannungen konvertiert. Dann könnte man die Panels auch in Serie schalten (jetzt müssen sie parallel sein). Ob es sinnvolle MPPT-Regler für diese Grösse gibt? Keine Ahnung.

Ein Kostenpunkt sind neben Panel, Regler und Batterie auch die Stecker. Das Panel wird ja aussen angeschlossen, der Stecker muss also wasser- und staubdicht sein. Zudem haben wir am Panel nur ein Kabel mit einer handlichen Länge von ca. 6 m und verlängern es mit einem 10-m-Kabel bei Bedarf. Die Stecker der Verlängerung liegen also meist im Sand... Wir haben nun robuste Harting-Stecker mit Metallgehäuse (Han Q 2/0).

Mikko schraubt

Unten der Regler, links der Hauptschalter (insbesondere um den Regler abzuhängen, wenn der Anhänger länger steht, denn der Regler bezieht immer etwas Strom) und oben die Steckdosen. 12-V-Steckdosen (Zigarettenanzünder) und USB (für die Elektronik-Gadgets).

Unser Regler zeigt jeweils an, wie viel Strom die Panels liefern, wie viel in die Batterie gespeist wird und wie viel die Verbraucher konsumieren. Das ist vielleicht nur für Technikfreaks, aber ich finde es super. Und als ich am Anfang die Panels fälschlicherweise in Serie geschaltet habe, sah ich sofort anhand der Anzeige, dass etwas nicht stimmen kann...

Links sieht man auch den Wasserschlauch zur Küche inkl. 12-V-Kabel zur Wasserpumpe, die nun keine separaten Batterien mehr braucht. (nach oben)

2. Batterie

Eine zweite Batterie ist eine tolle Sache. Da kann man das Licht, den Radio oder die Kühlbox laufen lassen ohne Angst, dass das Auto am nächsten Morgen nicht startet. Es gibt aber ein paar Dinge zu beachten:

Die zweite Batterie sollte die gleiche Kapazität wie die Batterie das Autos haben. Bei uns sind das je 110 Ah. Sonst haben die Batterien verschiedene Innenwiderstände und entladen sich ungleich. Wenn sich die Batterien über einen gewissen Punkt entladen haben, sollte man sie trennen - damit der Batterie des Motors genug Saft bleibt. Dafür gibt es Batterietrennboxen, die das automatisch machen (Bantam Camping oder Conrad).

Als nächstes muss man die Ströme beachten, die fliessen können. Da fliessen rasch mal 100 A, wenn man nicht schaut. Zur Sicherheit würde ich je eine Sicherung direkt nach den Batterie-Anschlüssen anbringen, z.B. mit 40 A. Das reicht locker für alle Verbraucher und gibt Sicherheit. Die Leitungen müssen aber auch genug dick sein. Eine Kupferleitung mit 6 mm² Querschnitt verträgt 40 A. Die ist aber schon recht dick und passt nicht in alle Klemmen. Es gibt aus dem Solarbereich Leitungen, die bis zu 120 °C aushalten (z.B. Radox Solar von Huber&Suhner). Dann reicht auch eine Leitung mit 4 mm². Die ist schon recht handlich.

Dann muss man noch schauen, dass wirklich nicht mehr als 40 A fliessen. Es gibt Leute, die nehmen einfach lange dünne Leitungen, die dann automatisch heiss werden und den Strom limitieren. Das scheint mir aber etwas mutig. Ich habe einen Widerstand von 0,1 Ohm dazwischengehängt. Wenn die volle Motorenbatterie bei 13,5 V ist (Alternator an) und die zweite Batterie praktisch leer bei 10,5 V, dann fliessen im schlimmsten Fall 30 A. In der Praxis haben die Leitungen und Kontakte auch noch einen kleinen Widerstand und es ist weniger. Achtung, der Widerstand muss die Leistung auch verbraten können (3 V mal 30 A gibt 90 Watt!).

Im Anhänger haben wir noch eine dritte Batterie, die normalerweise mit dem Solarpanel geladen wird. Wenn wir fahren, hängt sie über den 13-poligen Anhängerstecker an der Autobatterie. Hier habe ich einen 0,15-Ohm-Widerstand dazwischen (max. 20 A). Ein Relais, das über den Zündschlüssel gesteuert wird, trennt die Batterien, wenn der Motor nicht läuft. Am 13-poligen Stecker kann man die Pins 10 und 11 nehmen. Im Internet findet man die Pinbelegung des Steckers. Achtung, der Alternator muss den Strom auch liefern können, in unserem Fall für beide Batterien...

Die Verbraucher würde ich über eine weitere Box anschliessen, die die Verbraucher bei einer Batteriespannung unter 10,5 V abhängt. Auch diese Box bekommt man bei Bantam oder Conrad. Viele Solarregler haben ebenfalls einen Ausgang für Verbraucher, der bei zu tiefer Spannung abgeriegelt wird. Die Kühlbox macht es von alleine. (nach oben)

GPS

Die normalen Navis fürs Auto sind toll, solange man auf der geteerten Strasse fährt und eine Adresse eingeben kann. Wenn man aber neben die Strasse will, irgendwo an einen netten Strand an einen Ort, den man in Google Earth herausgesucht hat, dann braucht man ein GPS-Gerät, das topografische Karten zeigen kann. Bei Garmin sind dies z.B. das Oregon oder das Montana. Die sind dann eine Preisklasse über den normalen Navis und man muss auch noch eine Karte von Australien kaufen (auf Speicherkarte). Wir haben uns für ein Occasion-Oregon 450t entschieden. Das reicht völlig. Es ist robust und klein genügend, dass man es auch mal zu Fuss mitnehmen kann.

GPS

Es gibt auch günstigere Geräte anderer Hersteller. Die arbeiten dann meist mit Rasterkarten, die man gratis im Internet findet. Auch von Australien gibt es gute Karten im Internet. Unterwegs habe ich mit Rasterkarten aber schlechte Erfahrungen gemacht. Die Bildschirme der kleinen Geräte kommen da ans Limit. Man kann eigentlich nur die eine Auflösung der Karte wählen und schlecht zoomen. Oder man muss mehrere Karten in verschiedenen Auflösungen hinterlegen. Ein riesen Aufwand! Garmin arbeitet mit Vektor-Karten, die mal mehr oder weniger Details zeigen. Zoomen geht da tip top. Die Karten sind aber proprietär und andere Software-Tools können sie nicht anzeigen.

Garmin liefert mit BaseCamp eine Software mit zur Verwaltung der Routen und Wegpunkte. Die ist ziemlich gut, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Sie zeigt keine Satellitenbilder. Die Software QLandkarte GT macht dies aber tip top. Hier kann man Routen planen mit Satellienfotos im Hintergrund. Ein paar Tricks für QLandkarte: Satelliten-Karte laden: Links unten den dritten Ritter, die Karten wählen. Bei Stream mit der rechten Maustaste "TMS-Karte hinzufügen" und den Google-Link wie auf folgender Seite beschrieben hinzufügen. Routen und Tracks erstellt man am besten, indem man zuerst ein Overlay macht: Overlay wählen und mit dem "Entfernungsmesser" den Weg markieren. Das Overlay kann nun in einen Track oder eine Route verwandelt werden. Im GPX-Format können diese im Garmin gespeichert und wieder ausgelesen werden.

Ach, habe ich erwähnt, dass man einen Laptop oder so braucht, um die Ausflüge zu planen? Auf dem GPS selber wäre es zwar theoretisch möglich, aber viel zu mühsam und ohne Satellitenbilder... (nach oben)

Satellitentelefon

Mittlerweile sind Satellitentelefone bezahlbar und auch deren Minutenpreise. Die bewegen sich bei einem Franken pro Minute und 50 Rappen pro SMS. Dabei gibt es mehrere Hersteller und recht unübersichtliche Preispläne. Folgende Auswahl an Satelliten-Telefonen gibt es: Inmarsat, Thuraya, Globalstar und Iridium.

Das Iridiumsystem der Amerikaner ist auf professionelle Nutzer abgestimmt. Es deckt den ganzen Globus ab inkl. Nord- und Südpol, aber sowohl die Geräte als auch die Minutenpreise sind teuer. Iridium-Geräte sind also für Leute, die auf Bohrinseln arbeiten und so.

Das Inmarsat-System ist das älteste und wurden von den Schifffahrtsgesellschaften gegründet (England). Es deckt die ganze Welt ohne die Polkappen ab.

Thuraya mit Sitz in Abu Dhabi und Dubai gibt es nun seit einigen Jahren. Deren Antennen decken alle Kontinente ab, aber nicht das offene Meer. Die Kontinente sind dann wieder in einzelne Zellen aufgeteilt, worauf die Antennen der Satelliten gerichtet sind. Die Handgeräte kommen deshalb mit kleineren Antennen aus und die Übertragungsraten sind höher. Das hat insbesondere für diejenigen Vorteile, die mit dem PC Daten übertragen wollen.

Globalstar ist der jüngste Anbieter, der mit günstigen Preisen in den Markt eintritt. Hinter Globalstar stehen einige internationale Telekomunternehmen. Die Geräte von Globalstar sind recht günstig gemacht, also weder fibrationsfest noch geschützt gegen Regen.

Alle Systeme bieten Prepaid-Karten an. Wobei die Guthaben jeweils recht schnell ablaufen (einige Monate oder ein halbes Jahr). Wenn man dann nicht neu auflädt, verfällt das Guthaben. Thuraya bucht einfach einmal im Jahr eine "Jahresgebühr" vom Guthaben ab. Preislich sind Inmarsat, Thuraya und Globalstar alle bei rund einem Franken pro Minute.

Nina mit Satellitentelefon

Wir haben uns für ein Isatphone Pro von Inmarsat entschieden. Das Gerät ist etwas grösser als diejenigen von Thuraya, dafür ist es nochmals etwas ruboster und geht auch nicht kaputt, wenn es mal runterfällt. Es unterstützt als eines der wenigen Satellitentelefone die Notfallnummer (000) in Australien und ist günstiger als die Thuraya-Geräte, die auch noch in der Endauswahl waren. Der Nachteil: Daten übertragen ist über Inmarsat sehr langsam. Aber das haben wir auch nicht vor. Wir brauchen es nur für Notfälle, ab und zu um einen Campingplatz anzurufen oder zu Hause unsere Position durchzugeben. Dafür gibt es eine nette Funktion: Man kann per Knopfdruck via SMS oder E-Mail seine GPS-Koordinaten durchzugeben.

Hier noch eine wichtige Bemerkung: Der Preis von einem Franken pro Minute gilt nur, wenn das Satellitentelefon anruft. Umgekehrt, wenn jemand vom Festnetz auf das Satellitentelefon anruft, kostet es rund 30.- pro Minute! Warnt also eure Verwandten und Bekannten vor, wenn ihr ihnen die Nummer gebt! (nach oben)

Pimp your 3Dog

Der Campinganhänger bewährt sich hier in Australien. Wir haben genügend Platz für das Gepäck und lassen den Anhänger oft für ein paar Tage an einem Ort stehen und machen Tagesausflüge mit dem Auto. Der 3-Dog-Anhänger macht sich gut auf den ruppigen Strassen Australiens. Man spürt eigentlich nur das zusätzliche Gewicht. Vor allem wenn der Sand weich ist und es noch etwas aufwärts geht, muss man mit genügend Schwung reinfahren...

Die Stange, die das Gepäck vom Küchenmodul fernhält, ist super. Auch das Zurrset bewährt sich auf den ruppigen Tracks: Wir haben den Kühlschrank ganz hinten drin, und der springt sonst bis an die Decke, wenn man durch grössere Löcher fährt. Auto und Anhänger verhalten sich dann wie eine Wippe, auch wenn man relativ langsam fährt! Einige Schrauben am Anhänger lockern sich auf den Wellblechpisten. Die muss man ab und zu etwas nachziehen (z.B. die Halterung vom Reserverad oder der Stützen hinten, die Schrauben des Fahrwerks selber halten gut). Es sind eigentlich Stoppmuttern, sie lösen sich also nicht ganz, aber die Schrauben fressen sich in das Holz hinein, deshalb lockern sich die Muttern etwas.

Vom Zelt haben wir nur den Küchenerker als Zubehör gekauft und nicht das ganze Vorzelt. Das reicht auch. Wir sind immer im Freien. Das Vorzelt brauchen wir für den Schatten, die Seitenwand ab und zu gegen den Wind.

Bettgestell

Damit auch die Kinder ein gutes Bett haben, bestellten wir den Anhänger mit einer zweiten Matratze und einem grösseren Cover (die schwarze Plache über den geschlossenen Anhänger).

Die Federteller unter der Matraze haben wir auf einen Holzrost montiert, den wir im Zelt auf den Boden legen. So es nicht nur bequemer, die Feuchtigkeit, die beim Schlafen entsteht, kann nun auch entweichen und die Matraze wird nicht feucht am Boden.

Bettgestell gestapelt

Der Holzrost lässt sich stapeln. In der Mitte auf dem Anhänger hat es genügend Platz.

Die Abstände des Holzrosts und die Dicke der Latten sind auf die Plastiknöggis abgestimmt, damit diese beim Stapeln nicht kaputtgehen.

Stange Küchenerker

Wer etwas grösser als der Durchschnitt ist, kann nur knapp stehen unter dem Küchenerker. Vor allem wenn die Seitenwand eingehängt ist, zieht es das Dach in der Mitte herunter - was etwas mühsam ist beim Kochen. Wir haben eine horizontale Stange ergänzt, die das Zelt oben hält. Die Öse zum Einhängen ist schon am Hauptzelt dran.

Gas und Abwasser

Jeden Abend den Abwasserschlauch abhängen und am Morgen wieder anschliessen, ist etwas mühsam (wir schliessen den Anhänger jeden Abend, damit keine Viecher reichkommen). Wir haben den Abwasseranschluss deshalb nach Aussen verlegt, gleich neben dem Nummernschild. Hier haben wir auch einen Durchgang für den Gasschlauch gemacht (oranger Schlauch). Die Gasflaschen sind in Australien etwas grösser und passen nicht in die Küchenkombination.

Links sieht man auch den Anschluss für das Solarpanel und die 12-V-Steckdose.

Fliegenvorhang

Die Fliegen gehen am Abend oder wenn man kocht gerne in den Anhänger rein. Am Morgen, wenn es hell wird, fliegen sie durch die Öffnung beim Bett ins Zelt. Wir haben einen Vorhang gegen die Fliegen aufgehängt und die Öffnung mit einem Fliegennetz geschlossen.

Gestell Kisten

Wir haben das ganze Gepäck in Rako-Kisten verpackt, die gut in den Anhänger passen. Damit wir die Kisten nicht ständig umordnen müssen, weil die falsche Kiste oben ist, haben wir ein Gestell geschweisst, in das man die Kisten reinschieben kann. Die Führungsschienen gehen hinten leicht nach unten, dann kann man die Kisten nach vorne ziehen und sie halten mehr oder weniger waagerecht, wenn man die Kleider herausnimmt.

Kette Anhängerkupplung

Die Australier wollen eine Kette bei der Anhängerkupplung...

Die Pneus

In Westaustralien fährt man oft auf Naturstrassen - entsprechend werden die Pneus gefordert. Ich habe noch nie so viele Autos mit Plattfüssen gesehen wie hier. Es lohnt sich, etwas Geld in gute Pneus zu investieren.

Der Pneu sollte in erster Linie robust sein. Normale Strassenpneus reichen nicht. Ein allzu grobes Profil würde ich aber auch nicht empfehlen, da der Pneu Steine hochreisst und je grösser die Rillen, desto grösser die Steine, die hochgeworfen und gegen die Karosserie geschmettert werden. Ein Allterrain-Profil ist in dieser Hinsicht besser als ein Mud- oder Sand-Profil.

Dann sollte der Querschnitt des Pneus genügend gross sein, damit man für den Sand Luft ablassen kann, ohne dass das Auto gleich auf den Felgen läuft. Keine schicke Niederquerschnittreifen also.

Ein Pneu, den man hier sehr oft sieht, ist der All-Terrain von BFGoodrich. Auch wir fahren damit und haben gute Erfahrungen gemacht. Bisher hatten wir noch keinen Platten.

Es gibt Leute, die anstelle von schlauchlosen Pneus solche mit Schlauch verwenden, da man diese besser flicken kann. Es gibt sogar zweiteilige Felgen, damit man einfacher an den Schlauch kommt. Von Pneus mit Schläuchen würde ich aber dringend abraten, da der Schlauch am Pneu reibt und meist schon nach kurzer Zeit ein Loch bekommt. Wir haben beim Wave Rock jemanden angetroffen, der in Perth mit neuen Pneus abgefahren ist und bereits vor dem Wave Rock den ersten Platten hatte, nach einigen hundert Kilometern. Er fuhr dann zurück, um schlauchlose Pneus zu kaufen. Andere Leute haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Ausserdem gibt es auch für schlauchlose Pneus Reparatursets.

Die Australier empfehlen, zwei Ersatzpneus mitzuführen. Mit einem Anhänger sind das vier Ersatzpneus, die man mitschleppt. Wir haben am Auto und am Anhänger dieselben Pneus (und Felgen!). So sparen wir uns zwei Ersatzpneus.

Wellblech

Die Wellblechpisten (engl. Corrugations) sind nicht nur für die Pneus ein Härtetest, sondern auch für das Auto und alles, was drin ist. Die Wellen formen sich, wenn viele Autos über die Piste fahren. Sie sind normalerweise 3-4 cm tief. Wenn man die Luft in den Pneus etwas ablässt und schnell genug fährt (60-80 km/h), so dass das Auto auf den Wellen reitet, dann geht es. Wir haben aber auch schon 8-10 cm tiefe Wellen angetroffen, was nicht mehr so angenehm ist...

Profil

Die spitzen Steine beschädigen das Profil der Pneus. Dieser Pneu war neu, als wir losfuhren. Einer der Pneus, den wir Occasion gekauft hatten, war zudem deutlich stärker abgenutzt. Es stellte sich heraus, dass er schon 6 Jahre alt war. Der Gummi war nicht mehr so frisch wie bei den neueren Pneus. Im Nachhinein würde ich keine Occasionspneus mehr kaufen und darauf achten, dass der Pneu wirklich neu ist (der Jahrgang steht auf dem Pneu, er ist in der "DOT"-Nummer versteckt, in den letzten vier Zahlen: 3612 steht für Woche 36 im Jahr 2012).

Welcher Luftdruck in den Pneus?

Je nachdem, ob man auf dem Teer, auf der Wellblechpiste oder im Sand fährt, sollte man den Luftdruck anpassen. Auf dem Teer haben wir bis zu 3 bar in den Pneus, auf der Wellblechpiste 2 bar und im Sand etwa 1,2 bar.

Nun ist es aber so, dass bei uns die Hinterreifen viel mehr Gewicht tragen als die Vorderreifen (Wasserkanister im Kofferraum und der Anhänger). Die Pneus vom Anhänger wiederum tragen noch weniger als die Vorderpneus. Deshalb haben wir auf der Strasse im Hinterreifen 3 bar, vorne und im Anhänger rund 2,6 bar. Auf der Schotterpiste/Wellblechpiste haben wir vorne typisch 2 bar, hinten 2,3 bar und beim Anhänger 1,8 bar. Im Sand haben wir vorne und beim Anhänger 1,2 bar und hinten 1,5 bar. Wenn der Sand sehr tief ist, kann man bis zu 0,8 bar runter.

Oft ist es so, dass man abwechseln auf Stein oder Sand fährt, und auch die Corrugations sind mal mehr oder weniger tief. Entsprechend gibt es für den Luftdruck selten genau das Richtige, sondern man muss den Kompromiss finden. Bewährt hat sich zudem ein Blick von der Seite auf alle Räder. Die Lauffläche (dort, wo der Gummi auf dem Boden ist) sollte bei allen Rädern etwa gleich gross sein.